Burgenländischer Hochschulpreis 2020 verliehen

Sabrina Luimpöck von der FH Burgenland erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation zu den „Erwerbsbiografien tschetschenischer Flüchtlinge“

Im Rahmen eines Festaktes im Joseph Haydn Konservatorium wurde heute, Dienstag, coronabedingt mit einigen Monaten Verspätung und unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, der Burgenländische Hochschulpreis verliehen. Die Auszeichnung ging an Sabrina Luimpöck, die an der FH Burgenland lehrt, für ihre Dissertation zu den „Erwerbsbiografien tschetschenischer Flüchtlinge“. Eine Expertenjury hatte die Arbeit einstimmig als besten Beitrag beurteilt.

Die Verleihung fand im meinem Beisein sowie mit PH-Rektorin Sabine Weisz, FH-Rektor Gernot Hanreich, Laudator Manfred Tauchner von der FH Burgenland und Direktor Tibor Nemeth vom Joseph Haydn Konservatorium statt.

Elf Arbeiten waren für den Burgenländischen Hochschulpreis eingereicht worden, darunter Bachelor- und Masterarbeiten, Dissertationen zu unterschiedlichsten Themen sowie ein künstlerisches Werk. Aus einem finalen Dreiervorschlag kürte die Jury schließlich einstimmig Sabrina Luimpöck mit ihrer Dissertation zum Thema „Erwerbsbiografien tschetschenischer Flüchtlinge. Krieg, Flucht, Asylverfahren und Integrationserwartungen als biografische Mehrfachzäsur“ zur Siegerin.

Mit dem Burgenländischen Hochschulpreis gelingt es auch heuer, die Bandbreite der hervorragenden Leistungen auf wissenschaftlichem, künstlerischem und pädagogischem Gebiet im Burgenland eindrucksvoll abzubilden. Die Qualität des hier in Forschung und Lehre Geleisteten ist entscheidend für den Erfolg – nicht nur unserer Hochschulen, sondern der gesamten Region. Der Preis sei eine symbolische Anerkennung für die großartige Leistung und die hohe Qualität der Arbeit. Qualität, die dieses Land prägt und auch künftig prägen wird.

Mehrfach ausgezeichnete Forschungsarbeit

Sabrina Luimpöck absolvierte ein FH-Studium in Sozialarbeit sowie Slawistik und Soziologie an der Uni Wien und Prag. Ihre Dissertation schloss sie an der Universität Hildesheim an. Die gebürtige Oberösterreicherin ist seit 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrende an der FH Burgenland im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit tätig. In Lehre und Forschung widmet sie sich den Themenbereichen Migration, Diskriminierung, Mehrsprachigkeit, Geschlechterverhältnisse und der Weiterentwicklung von Methoden. Für ihre Dissertation wurde sie auch bereits mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Wissenschaftspreis der Stadt Wien ausgezeichnet.

Begutachtet wurde die ausgezeichnete Arbeit von Nikolaus Dimmel, Leiter des Universitätslehrgangs Migrationsmanagement an der Uni Salzburg: „Die Arbeit von Sabrina Luimpöck behandelt, methodisch der Biografieforschung verpflichtet, den Stellenwert von Kultur, Identität und Religion bei der Integration und Inklusion von Fluchtmigrantinnen und -migranten, hier am Beispiel der tschetschenischen Community in Österreich.“ Die Arbeit beinhalte „Anknüpfungspunkte einer Immigrationspolitik, die vor allem Frauen Integrations- und Inklusionsangebote unterbreiten und damit einer ethnisch überlagerten religiösen Selbst-Segregation entgegenwirken kann.“

Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen

Mit dem Burgenländischen Hochschulpreis sollen Bildung und Wissenschaft in den Vordergrund gerückt und außergewöhnliche Leistungen in diesen Bereichen gewürdigt werden. Eine Einreichung mit Bezug zum Burgenland war bis 31. Mai 2020 möglich. Die eingereichten Arbeiten wurden von einer elfköpfigen Jury aus unterschiedlichen Fachbereichen geprüft und beurteilt. Das Preisgeld in der Höhe von € 2.000,- wurde in diesem Jahr von der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz – Institut Oberschützen zur Verfügung gestellt.

Hochschulkonferenz soll Vernetzung und Austausch fördern

In der 2013 gegründeten Burgenländischen Hochschulkonferenz sind die Fachhochschule Burgenland, die Stiftung Private Pädagogische Hochschule Burgenland, das Joseph-Haydn-Konservatorium des Landes Burgenland sowie die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz – Institut Oberschützen vertreten. Sie ist eine unabhängige, überparteiliche und überkonfessionelle Plattform der Hochschulen im Burgenland, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Vernetzung und Kooperation untereinander zu fördern, dadurch einen besseren Austausch zwischen den Instituten zu ermöglichen, damit Perspektiven zu eröffnen und das Burgenland als Bildungsregion zu stärken.

Eine Einreichung für den Burgenländischen Hochschulpreis ist bis Ende Mai 2021 unter hochschulpreis@fh-burgenland.at möglich.

Infos unter: http://www.hochschulen-burgenland.at/