Lern- und Feriencamps 2024 eröffnet
Lern- und Feriencamps 2024 mit zusätzlichem Angebot für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen
Die von mir ins Leben gerufene Initiative der Lern- und Feriencamps geht 2024 ins vierte Jahr. Für die kommenden zwei Wochen gibt es 2.828 Anmeldungen – ein neuer Rekord. Betreut werden die Kinder von Lehrerinnen und Lehrern, Studierenden wie auch Schülerinnen und Schülern der BAfEP (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik). Unterstützung für das abwechslungsreiche Programm am Nachmittag gibt es von 90 burgenländischen Vereinen und Organisation. Das Burgenland erweitert das Betreuungsangebot für Kinder während der Ferien. Zusätzlich zu den bewährten Lern- und Feriencamps mit integrierter Sommerschule gibt es heuer auch wieder „Fit 4 Diversity“-Camps für Kinder, die die Sonderschule besuchen. Die Inhalte sind speziell auf deren Bedürfnisse ausgerichtet.
Stellvertretend für alle Standorte eröffneten heute Bildungsdirektor Alfred Lehner und ich in Bruckneudorf „Fit 4 Diversity“ und das Lern- und Feriencamp bei einem Pressetermin.
Das Motto lautet an allen Standorten gleich: Gemeinsam lernen, spielen, kreativ sein und die Zeit genießen.
Kinder mit einem Hauptwohnsitz im Burgenland haben auch heuer wieder in allen Bezirken die Möglichkeit, zwei äußerst lehrreiche und interessante Ferienwochen zu verbringen. An 21 Standorten öffnen die Camps vom 19. bis 30. August 2024 für Kinder im Alter vom verpflichtenden Kindergartenjahr bis zur achten Schulstufe ihre Pforten, wobei seit heuer an sieben Orten zusätzlich Fit 4 Diversity angeboten wird. Unter dem Motto „Fit4Future – Mehr als Lernen“ bietet das Land Burgenland den Kindern in den Lern- und Feriencamps pädagogisch wertvolle Lernbegleitung, ergänzt durch Workshops zur Talente- und Begabungsförderung, an. Seit vorigem Jahr ist die Sommerschule des Bundes in die burgenländischen Initiative integriert.
Großes Interesse
Für mich sind die Lern- und Feriencamps für Kinder und Familien eine Initiative, mit der mehrere positive Aspekte zugleich erzielt werden. Zum einen ist es für viele Familien eine große Herausforderung, Ferienzeit und Urlaub zu koordinieren und die Kinderbetreuung so gut und so lange wie möglich abzudecken. Zum anderen haben die Kinder eine gute und interessante Zeit, in der sie sich in der Gruppe mit anderen Kindern in vielen Bereichen persönlich weiterentwickeln und Spaß haben können. Die pädagogische Begleitung mit dem gemeinsamen Lernen und Arbeiten bereitet die Kinder optimal auf den bevorstehenden Schulstart vor. Das Interesse an den Lern- und Feriencamps ist ungebrochen hoch. Kinder kommen immer wieder gerne zu uns. Das beweisen die steigenden Teilnehmerzahlen. Wir betrachten die Sommerschule in Kombination mit den Camps immer als ganzheitliches Projekt und evaluieren jedes Jahr, um uns weiterzuentwickeln. Unter dieser Prämisse sind wir auch mit dem Bund in ständigem Austausch.
„Fit 4 Diversity“
Zum zweiten Mal in diesem Sommer wird dieses Angebot für Kinder mit besonderen Bedürfnissen erweitert. An sieben Standorten werden 52 Schülerinnen und Schüler von Sonderschulen betreut, wobei die Lern- und Beschäftigungsangebote in Absprache mit den Eltern oder Erziehenden persönlich auf diese abgestimmt werden. „Mit dieser Initiative gehen wir im Burgenland wieder einen neuen, besonderen Weg. Kinder aus Sonderschulen sind an den sieben zusätzlichen Standorten besonders gut aufgehoben, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt auf ihre besonderen Bedürfnisse eingehen können, wir bieten somit ein angepasstes Betreuungsangebot.
Sommerschule
In Kooperation mit dem Bund integrierte das Land Burgenland die Sommerschule in die Lern- und Feriencamps und schuf damit ein perfektes und österreichweit einzigartiges Angebot für das Lernen und die Ferienbetreuung. Organisiert werden die Lern- und Feriencamps von der Gästehäuser Burgenland GmbH, Veranstalter der Sommerschule ist die Bildungsdirektion Burgenland. Vormittags werden im Rahmen der Sommerschule Lerninhalte in Deutsch, Englisch, Mathematik oder Sachunterricht geübt und vertieft. In Zusammenarbeit mit der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH Burgenland) bereiteten Pädagoginnen und Pädagogen Arbeitspakete und Arbeitsblätter auf kompetenzorientierter Basis, den Schulstufen entsprechend, auf. Die Kinder und Jugendlichen stehen mit ihren individuellen Lernbedürfnissen im Mittelpunkt. Ziel ist, durch leistungsdifferenzierte Aufgabenstellungen und unterschiedliche Schwierigkeitsstufen allen die beste Lernentwicklung zu ermöglichen und sie fit für das kommende Schuljahr („Fit4Future“) zu machen.
Bildungsdirektor Alfred Lehner sagt: „Howard Gardner, ein amerikanischer Erziehungswissenschaftler, ist bekannt für seine Theorie der multiplen Intelligenzen. Der Satz ‚It takes a village to raise a child‘ stammt aus diesen Theorien und wird auf Deutsch oft als ‚Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen‘ übersetzt. Er meint damit, dass die Bedeutung der Gemeinschaft und deren vielfältigen Einflüsse für die Entwicklung eines Kindes prägend sind. Das Zusammenwirken und die Zusammenarbeit all der an der Sommerschule mitwirkenden burgenländischen Verbände, Vereine, Betriebe und Bildungseinrichtungen schaffen somit die idealen Rahmenbedingungen für diese bundesweit einzigartige Sommerschule, die kein Kind auf der Strecke lässt. Zudem wird auf die zeitgemäße Gesellschaftsentwicklung reagiert, die aufgrund des Fehlens der Großfamilien und der Berufstätigkeit der Eltern und Großeltern auch eine sinngebende Ferienbetreuung erfordert. Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden an der burgenländischen Sommerschule für ihr Engagement und wünsche den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, Lehrenden sowie Studierenden zwei schöne und gewinnbringende Ferienwochen in einer funktionierenden Gemeinschaft.“
Die pädagogischen Materialien für die Lern- und Feriencamps werden auch heuer wieder von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH) im Rahmen von interdisziplinären Lehrveranstaltungen erstellt. Diese sind eine Mischung aus analogen und digitalen Lernunterlagen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, den Lehrstoff des vergangenen Schuljahres zu wiederholen beziehungsweise zu festigen. Für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache wurden spezielle Lernunterlagen angefertigt. In der Volksschule wiederholen die Schülerinnen und Schüler spielerisch den Unterrichtsstoff in Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch anhand eines Wochenthemas, das selbstverständlich auch Bewegungseinheiten beziehungsweise kreatives Gestalten integriert. Das Umsetzen der geplanten Einheiten in den Feriencamps ist eine wichtige Erfahrung für die Studierenden der PPH auf ihrem Weg zum Berufseinstieg.
Spiel und Spaß stehen im Vordergrund
Organisator Daniel Karacsonyi unterstreicht das breite Angebot im Rahmen des Nachmittagsprogramms mit unterschiedlichen Interessensworkshops: „Herausragend ist heuer die neue Initiative ‚Fit 4 Swim`, die es erstmalig gibt. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern – zum Beispiel Sportdach-, und Fachverbänden, ortsansässigen Vereinen, Burgenländischer Müllverband – und in Zusammenarbeit mit Pädagoginnen und Pädagogen beziehungsweise angehenden Pädagoginnen und Pädagogen werden die Kompetenzen der Kinder – wie beispielsweise Bewegung, Kreativität, Soziale Kompetenz, und vieles mehr – gestärkt. Das Projekt basiert auf den fünf Säulen ‚Fit4Art‘, ‚Fit4Tryout‘, ‚Fit4Life‘, ‚Fit4Ballsport‘, ‚Fit4Sience‘ und ‚Fit4Swim‘.“
Karacsonyi führt weiter aus: „Mit ‚Fit4Life´ ist es uns heuer wieder gelungen, die Inhalte zu attraktiveren. ‚Fit4Life´ beinhaltet lebensnahes und lebenspraktisches Lernen. Neben Erste Hilfekursen werden hier auch Kochworkshops angeboten. Auch der Berufsorientierungstag am 23. August vergrößert das Angebot vor allem für Jugendliche. Das Herzensprojekt ‚Fit 4 Diversity‘ erfreut sich auch zunehmender Beliebtheit. Mehr als 50 Kinder nutzen heuer diese Möglichkeit. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern können wir auf durchgehend hohe Anmeldezahlen und heuer sogar auf einen neuen Anmelderekord verweisen.“
Von der Transition bis zur Berufsbildung
In den zwei Wochen werden jene Kinder, die vor dem Eintritt in die Volksschule stehen, von ausgebildeten Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen unterstützt und spielerisch auf den Schulstart vorbereitet. Hingegen haben Jugendliche der 7. und 8. Schulstufe die Möglichkeit, bei Besuchen in Lehrwerkstätten berufsbildender Schulen oder Betrieben, Einblicke in gewisse Berufssparten zu erhalten.
90 teilnehmende Vereine und Organisationen
Vereine und Organisationen bereichern die Feriencamps, indem sie praxisnah ihre Aufgaben präsentieren und zugleich die Camps als Bühne nützen, um das Interesse der Kinder und Jugendlichen für eine ehrenamtliche Aufgabe in ihren Reihen zu wecken.
Gesunde Ernährung
In den Lern- und Feriencamps wird eine Vollverpflegung angeboten, wobei auf gesunde Ernährung hoher Wert gelegt wird. Für die Versorgung der Kinder werden rund 20.000 Essen zubereitet. Alle Mahlzeiten, Jausen und Snacks bestehen entsprechend der Kriterien des Projektes „Gesunde Kinder Burgenland“ zu mindestens 50 % aus biologischen Lebensmitteln.
Bewährtes Konzept
Die Lern- und Feriencamps wurden im Jahr 2021 auf Initiative von Landesrätin Daniela Winkler ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Organisationsteam und den Partnern wurde ein einzigartiges Konzept für die Lern- und Ferienbetreuung in den Sommerferien erstellt und umgesetzt. „Es war mir besonders in der aktuellen Situation sehr wichtig, den Preis für die Teilnahme stabil zu halten und die Teuerungsrate nicht an die Familien weiterzugeben. Mit den Lern- und Feriencamps unterstützen wir die Familien nicht nur finanziell, sondern leisten einen wichtigen Beitrag für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erklärte die Landesrätin abschließend.
Für eine all-inclusive Ganztagesbetreuung betragen die Kosten 85,00 Euro pro Woche. Anmeldungen und nähere Details finden Sie unter der Adresse www.lerncamp.com.
Besondere Unterstützung erfährt das Projekt durch die Bildungsdirektion Burgenland, der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, den Standortgemeinden, Dachsportverbänden, Fachverbänden und über 150 verschiedenen ortsansässigen Vereinen und Organisationen.