Sprache als Brücke der Vielfalt
Jahrestagung des Forum4Burgenland in Eisenstadt
Am 10. April 2025 fand im Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt die Jahrestagung des Forum4Burgenland statt – ein inspirierender Tag im Zeichen der „Innovativen Sprachvermittlung“. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bildung, Verwaltung und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um sich über neue Impulse, pädagogische Konzepte und konkrete Praxisbeispiele zur Förderung der Volksgruppensprachen Burgenlandkroatisch, Ungarisch und Burgenland-Romani auszutauschen.
Gemeinsam mit leitenden Vertreterinnen und Vertretern des Forums, der Bildungsdirektion und den Volksgruppenbeiräten durfte ich die Veranstaltung feierlich eröffnen. Die Sprachen unserer Volksgruppen sind ein bedeutender Teil unserer kulturellen Identität. Es ist daher unsere gemeinsame Aufgabe, sie zu fördern und weiterzugeben – und zwar so früh wie möglich. Genau deshalb schaffen wir bereits im elementarpädagogischen Bereich gezielte Angebote zur frühzeitigen Sprachförderung. Diese Maßnahmen helfen uns nicht nur, unsere sprachliche Vielfalt zu erhalten, sondern stärken auch die Einzigartigkeit unserer Region.
Besonders gefreut hat mich die Präsentation des neuen mehrsprachigen „Liederbuchs der burgenländischen Vielfalt“, das künftig im Religionsunterricht an Volksschulen eingesetzt wird. Es ist das Ergebnis einer beeindruckenden Zusammenarbeit zahlreicher Partnerinstitutionen im Burgenland – von Volksgruppenvertretungen über die Bildungsdirektion bis zur Diözese Eisenstadt. Das Titelblatt, gestaltet von Kindern im Rahmen eines Malwettbewerbs, bringt die Idee des Projekts auf den Punkt: Vielfalt sichtbar machen und Kindern spielerisch näherbringen.
Auch die musikalische Gestaltung war ein Highlight: Ein mehrsprachiger Kinderchor mit Schülerinnen und Schülern aus sechs burgenländischen Schulen brachte Lieder aus dem neuen Liederbuch zu Gehör – ein eindrucksvolles Zeichen gelebter Mehrsprachigkeit.
In den Fachvorträgen wurde deutlich, wie vielfältig und zukunftsgerichtet Sprachvermittlung heute gedacht wird. Ob durch Bewegungslernen, außerschulische Lernräume oder grenzüberschreitende Bildungskooperationen – neue Wege werden konsequent gesucht und gegangen. Solche Ansätze sind wichtig, wenn wir junge Menschen in ihrer sprachlichen und kulturellen Identität stärken wollen.
Die starke Resonanz auf die Tagung und das Engagement aller Mitwirkenden haben einmal mehr gezeigt, dass die Förderung der Volksgruppensprachen im Burgenland nicht nur Aufgabe, sondern Herzensanliegen ist – lebendig, praxisnah und voller Zukunftsperspektive.