„Mehr als Lernen“ – Lern- und Feriencamps im Burgenland!

An 14 Standorten in allen Bezirken des Burgenlandes bietet ein neues Konzept eine zweiwöchige Ferienbetreuung mit einem Mix aus Lernen und Workshops für Spiel, Sport, Spaß, Kreativität und vieles mehr. Insgesamt 2.700 Anmeldungen für Kinder aus 145 der 171 burgenländischen Gemeinden sind für die ersten landesweiten Lern- und Feriencamps eingelangt. Am Montag, 9. August, gaben Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und ich in Pinkafeld den offiziellen Startschuss für die Lern- und Feriencamps.

Für Landeshauptmann Doskozil ist die hohe Beteiligung eine Bestätigung dafür, dass die Lern- und Feriencamps eine wichtige und weitreichende familienpolitische Maßnahme sind. „Die Lern- und Feriencamps sind in dieser Form die größte organisierte Bildungs- und Bewegungsinitiative österreichweit. Kinderbetreuung ist für viele Familien eine organisatorische Herausforderung, die ihnen besonders während der Ferien viel abverlangt. Wir haben die Ferienbetreuung im Burgenland rechtlich verankert und erleichtern damit vielen Eltern und Erziehenden die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit Unterstützung des Landes machen wir die Ferienbetreuung für die Familien leistbar. Sie ermöglicht zudem vielen Familien einen gemeinsamen Urlaub, da der Urlaubsanspruch und die Feriendauer nicht im Einklang stehen.“

Die Lern- und Feriencamps wurden in meinem Auftrag von den STEP-Gästehäusern organisiert. Ich sehe in den Camps aber mehr als nur eine Ferienbetreuung, denn eine qualifizierte Lernbegleitung am Vormittag macht die Kinder geistig fit für das nächste Schuljahr – Spiel, Sport und das vielfältige Angebot an Workshops am Nachmittag fördern die Gesundheit, die Kreativität und die soziale Komponente der Kinder. Diese Initiative unterstreicht die Stellung des Burgenlandes als Bildungs- und Familienland. Wir haben die Lern- und Feriencamps ins Leben gerufen, um den Kindern zum einen eine Lernunterstützung und zum anderen eine interessante, unterhaltsame und schöne Zeit zu bieten. Seit mehr als einem Schuljahr sind die Kinder, Eltern und Pädagogen besonders gefordert. Daher haben wir alle Kinder zu den LuFC eingeladen, unabhängig von ihrem Lernniveau. Die Lerninhalte und Aufgaben sind auf die unterschiedlichen Schulstufen ausgerichtet und die Kinder werden von Pädagog*innen, angehenden Pädagog*innen oder von Schüler*innen der Bundesanstalt für Elementarpädagogik professionell begleitet. Am Nachmittag können die Kinder ihr Programm selbst gestalten. Sie entscheiden, an welchem Workshop oder Zweig aus dem umfangreichen und vielfältigen Programm sie gerne teilnehmen möchten. Dabei werden wir von vielen Vereinen unterstützt und dieser Kontakt ist auch dahingehend enorm wichtig, damit die Kinder ein Interesse für das Ehrenamt entwickeln.

Doskozil hebt den gesellschaftspolitischen Mehrwert dieser Initiative hervor: „Wir freuen uns über die gute Kooperation mit den Dachverbänden und die große Beteiligung der rund 100 Vereine und Organisationen in den Gemeinden und Bezirken. Sie bereichern die Camps mit interessanten Inhalten und haben zugleich eine gute Plattform, um sich den Kindern und der Jugend zu präsentieren. Das ist eine Chance, das Interesse der Kinder für ihre Tätigkeiten zu wecken und die Jungen für ihre gesellschaftlich so wichtigen Organisationen zu gewinnen.“

Für Landeshauptmann Doskozil und mich ist die Gesundheit der Kinder ein zentraler Aspekt: „Gesunde Ernährung in Kombination mit Sport und Bewegung sind ein wesentlicher Beitrag für das Wohlbefinden und eine gute Entwicklung unserer Kinder. Daher setzen wir in den Lern- und Feriencamps bei der Verpflegung vorwiegend auf Lebensmittel aus biologischem Anbau.“ (Anm: Alle Mahlzeiten, Jausen und Snacks entsprechend den Kriterien des Projektes „Gesunde Kinder Burgenland“, mind. zu 50 % aus biologischen Lebensmitteln.)

Das reichhaltige Lern- und Ferienangebot steht vom 9. bis 20. August 2021 an 14 Standorten in allen Bezirken des Landes zur Verfügung. Es richtet sich an alle Vorschüler*innen und Pflichtschüler*innen von der 1. bis zur 8. Schulstufe. Ziel ist es, den Kindern eine pädagogisch wertvolle Lernbegleitung, ergänzt durch Workshops zur Talente- und Begabungsförderung, anzubieten, um damit eine abwechslungsreiche Zeit in den Camps zu garantieren.

Vormittags werden Lerninhalte in Deutsch, Mathematik oder Englisch in spielerischer Form geübt und vertieft. Burgenländische Pädagog*innen haben hierzu Arbeitspakete und –blätter aufbereitet, die durch leistungsdifferenzierte und angepasste Aufgabenstellungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen jedem Kind die beste Lernentwicklung ermöglichen. Leistungsschwache Kinder werden gefördert und leistungsstarke gefordert.

Für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache gibt es bedarfsorientierte Angebote. Das Nachmittagsprogramm besteht aus einer breiten Angebotspalette mit unterschiedlichen Interessensworkshops. Gemeinsam mit Kooperationspartnern (Dach- und Fachverbände, ortsansässigen Vereinen usw.) haben die Kinder die Möglichkeit des Ausprobierens und Kennenlernens.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Mitarbeit der 40 Schülerinnen, die damit im Burgenland ihr Praktikum ableisten. In Zeiten der Pandemie ist das Angebot an Praktikumsplätzen gering. Umso mehr freut es uns, dass wir auf diesem Wege Unterstützung erfahren. Darüber hinaus stärken wir mit den Camps die regionale Wertschöpfung. Sämtliche Lebensmittel und Utensilien für die Camps werden in der Region gekauft.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und ich wünschen den Kindern eine schöne Zeit. Wir bedanken uns bei den Organisatoren, den Mitarbeiter*innen, Pädagog*innen, Betreuer*innen, Mitarbeiter*innen der Vereine und Organisationen, den Schulerhaltern und den Verantwortlichen in den Gemeinden, die die Lern- und Feriencamps gemeinsam ermöglichen. 

INFOBOX

Das Projekt wurde auf Initiative von Landesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler in Zusammenarbeit mit Daniel Karacsonyi, MA, Schulleiter der SMS Oberschützen, und OStRin Mag.a Andrea Liebmann, Standortleiterin der Gästehäuser Burgenland GmbH sowie Lehrkraft an der HTL Pinkafeld, entwickelt. Besondere Unterstützung erfährt das Projekt durch die Bildungsdirektion Burgenland, die PH Burgenland, die StandortleiterInnen, PädagogInnen, die Standortgemeinden sowie Sportdachverbände, Fachverbände und ortsansässigen Vereinen und Organisationen.

Zahlen, Daten, Fakten:·

  • mehr als 2.700 Anmeldungen
  • Kinder aus 145 burgenländischen Gemeinden werden betreut
  • 14 Standorte
  • 200 PädagogInnen
  • 40 BAfEP (Bundesanstalt für Elementarpädagogik) SchülerInnen und AbsolventInnen sind im Einsatz (angehende Elementarpädagoginnen)
  • Mehr als 100 Vereine/Institutionen beteiligt
  • Beteiligung der SchülerInnen: 65 % Primarstufe und 35 % SEK I
  • ca. 4500 Stunden wurden in die Vorbereitungsarbeiten für die Erstellung der Lernpakete, Beschaffung, StandortleiterInnnentätigkeiten usw. investiert
  • ca. 13000 Essen werden verzehrt
  • ca. 13000 Stunden Bewegung und Sport werden in den zwei Wochen betrieben
  • ca. 60 % der Kinder haben mindestens einen Bewegungsworkshop gewählt
  • 8 % der SchülerInnen haben eine nichtdeutsche Muttersprache
  • 30 Kinder mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung oder Lernschwächen werden von uns in den Camps betreut
  • Größte Standorte: Neusiedl, Pinkafeld und Stoob mit jeweils mehr als 300 verkauften Kurswochen

Alle Informationen zu der Lern- und Feriencamps gibt es auf der Webseite lerncamp.com