Burgenland startet DISCOVER COVID-19

Wie sehr wirkt sich eine COVID-Erkrankung auf die Entwicklung der Kinder aus?

Diese Frage steht im Mittelpunkt des umfassenden Forschungsprojektes, in dem die Private Pädagogische Hochschule Burgenland in enger Abstimmung mit der Bildungsdirektion und dem Land Burgenland die Zeit der Pandemie kritisch aufarbeitet und die Folgen einer COVID-Erkrankung bei Schulkindern untersucht. Aufgrund dessen werden Maßnahmen für eine erfolgreiche pädagogische Entwicklung der Kinder erarbeitet.

Ich sehe in diesem Forschungsprojekt eine wichtige Grundlage für die weitere Vorgehensweise während bzw. nach der Pandemie. Viele Menschen unterschiedlicher Altersgruppen sind nach wie vor mit den Folgen von COVID in verschiedenen Erscheinungsformen konfrontiert. In diesem Projekt stehen die Volksschulkinder im Fokus, die in diesem Alter eine wichtige Entwicklungsphase durchleben. Daher ist es wichtig, die Hintergründe dazu zu beleuchten und die weiteren Schritte im Bildungsbereich danach auszurichten.

Projektleiter Thomas Leitgeb: „Die letzten zwei Jahre der Corona-Pandemie waren für alle im Bildungssystem handelnden Personen eine besonders schwierige und herausfordernde Zeit. Schulschließungen und andere pandemieeinschränkende Maßnahmen haben eine altersgemäße Entwicklung unserer Schulkinder auf vielen Ebenen nachweislich gehemmt. Als Wissenschaftler der PH Burgenland und Vater zweier betroffener Volksschulkinder ist es mir daher besonders wichtig diese Zeit kritisch aufzuarbeiten und Maßnahmen zu identifizieren und zu entwickeln, die allen Schulkindern die Möglichkeit für eine bestmögliche weitere Entwicklung gibt. Die Ergebnisse dieser Forschungsstudie Discover Covid-19 sind die Basis dafür.“

Kurze Zusammenfassung der Forschung

Eine aktuell drängende Frage in der empirischen Bildungsforschung ist, ob und inwieweit die COVID-19-Pandemie Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hatte bzw. hat. Einige Folgen der pandemieeinschränkenden Maßnahmen wie Schulschließungen bezüglich der kognitiven und psychosozialen Entwicklung von Schüler:innen sind bereits recht gut untersucht. Dabei zeigen sich Entwicklungsnachteile, besonders für Schulkinder der Volksschule. Auswirkungen einer durchgemachten COVID-19-Erkrankung sind bei Schüler:innen hingegen noch kaum untersucht worden. Aussagekräftige repräsentative Forschungsergebnisse zum Befinden, zu ihrer kognitiven Entwicklung und zu den Auswirkungen einer COVID-19-Erkrankung auf Schulkinder fehlen bisher aber.

Deshalb führt die Pädagogische Hochschule Burgenland mit der Bildungsdirektion und dem Land Burgenland das Forschungsprojekt DISCOVER COVID-19 durch. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen notwendige Unterstützungsmaßnahmen für burgenländische Schulkinder entwickelt werden und in die Angebote der Aus-, Fort- und Weiterbildung an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland einfließen. Darüber hinaus dienen die erhobenen Daten als wissenschaftlich fundierte Entscheidungsbasis für mögliche Angebote des Landes Burgenland und der Bildungsdirektion Burgenland. An der Studie sollen im Burgenland all jene Kinder der zweiten und dritten Klassen teilnehmen, deren Eltern der Teilnahme zugestimmt haben. Untersucht werden dabei u.a. das Wohlbefinden der Kinder in der Schule, die Einstellungen zum Lernen und die kognitiven Fähigkeiten der Kinder sowie die möglichen Folgen einer gegebenenfalls durchgemachten COVID-19-Erkrankung.