Maßnahmen zur Suchtprävention an burgenländischen Schulen

Das Unterrichtsprogramm „plus“ für die 5. bis 8. Schulstufe soll präventiv gegen Gewalt, Sucht und Suizid wirken

Zwei Jahre Pandemie haben vor allem Kindern und Jugendlichen im psychischen Bereich sehr zugesetzt. Wie Studien belegen, hat mit dem erhöhten Risiko für Depressionen, Zukunftsängste und sogar Suizidgefahr der Missbrauch von Suchtmittel zugenommen. Das Projekt „plus“ ist ein Unterrichtsprogramm, das über den Burgenländischen Gesundheitsförderungsfonds durch die ÖGK und das Land Burgenland finanziert und mit der Bildungsdirektion umgesetzt wird.

Besonders die Pubertät ist eine sensible Phase, in der sich junge Menschen auf einem Pfad der Orientierung befinden. Stabilität und Sicherheit sind in dieser Zeit wertvolle Begleiter. Das neue Unterrichtsprojekt „plus“ für die 5. bis 8. Schulstufe soll präventiv gegen Gewalt, Sucht und Suizid wirken. Durch das Programm wird ein gutes Klassenklima aufgebaut und die Zusammenarbeit in der Klasse gefördert. Informationen zu Suchtursachen und Suchtmitteln werden altersgerecht vermittelt.

Die Lehrkräfte werden von Expert:innen der Fachstelle für Suchtprävention über vier Jahre hinweg geschult. In Fortbildungsveranstaltungen erhalten sie das notwendige Hintergrundwissen und auch die „plus“-Mappe mit ausgearbeiteten Unterrichtsmaterialien. Bereits 2014 wurde das Programm an den Mittelschulen und AHS-Unterstufen im Burgenland eingeführt, seit 2019 wird es flächendeckend umgesetzt. Momentan befinden sich 299 Lehrer:innen in Schulung.

„Das Unterrichtsprogramm ‚plus‘ wirkt sucht-, suizid- als auch gewaltpräventiv. Die Schülerinnen und Schüler lernen sich selbst und andere besser kennen, effektive Kommunikation um ihre eigenen Bedürfnisse auszudrücken, den konstruktiven Umgang mit unangenehmen Gefühlen und das Lösen von Konflikten und Problemen“, so Dr. Johannes Zsifkovits, Geschäftsführer der Sozialen Dienste Burgenland GmbH, in der auch die Suchtprävention und –koordination angesiedelt ist.

„Gerade aufgrund der aktuellen Tagesgeschehnisse stellt das Projekt eine wichtige Prävention dar, um problematischen Entwicklungen, wie Substanzmissbrauch, Gewalt, Mobbing, etc., frühzeitig entgegenzuwirken. Das Programm bietet auch eine stützende Begleitung für PädagogenInnen im Schulalltag, wodurch ein umfassendes Maßnahmenpaket für die gesamte Schulgemeinschaft zur Verfügung steht“, erklärt Mag. Klaus Fandl.