Lernen aus der Krise

Tag der Weiterbildung im Zeichen neuer Herausforderungen für Politische Bildung in der Erwachsenenbildung

Verlust von Vertrauen in politische Institutionen, Radikalisierung und sinkende Wahlbeteiligung erfordern Antworten – dem Thema „Bedeutung Politischer Bildung in der Erwachsenenbildung“ kommt unter dem gesellschaftlichen Aspekt eine große Bedeutung zu.

Herausforderungen für Europas Demokratien in der Krise und Lösungsansätze aus dem Blickwinkel der Politischen Bildung in der Erwachsenenbildung wurden am Donnerstag beim „Tag der Weiterbildung“ im Haus der Begegnung in Eisenstadt diskutiert. Anzeichen einer Entwicklung, die nachdenklich macht, sind deutlich zu spüren: Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in die politischen Institutionen und ihre VertreterInnen. Sinkende Wahlbeteiligung, der Rückgang an politischer Teilhabe sowie der Aufstieg antieuropäischer und antidemokratischer Bewegungen sind die Folge dieser Entwicklungen. Dem Thema „Bedeutung der Politischen Bildung in der Erwachsenenbildung“ kommt unter dem gesellschaftlichen Aspekt eine große Bedeutung zu.

Der „Tag der Weiterbildung“ wird von der Burgenländischen Konferenz der Erwachsenenbildung gemeinsam mit dem Land Burgenland veranstaltet. Die steigende Politikverdrossenheit der Bevölkerung ist unterschiedlichen Faktoren geschuldet. Politik ist mehr als ein Schlagabtausch und Geplänkel der Parteien. Viele Leistungen, Abläufe und eine funktionierende Infrastruktur seien Ergebnisse einer funktionierenden Politik. Das geht uns alle an. Darum ist es wichtig, dass sich Menschen mit Politik beschäftigen und dazu einbringen. Wie Studien beweisen, ist der Grad der Bildung eine wesentliche Grundlage für die Meinung über die Politik.

„Politische Bildung ist eine Schlüsselqualifikation auf dem Weg zu einem mündigen Staatsbürger. Die Demokratie braucht Demokratiebildung und Demokratiebildung braucht die Erwachsenenbildung“, so Dr.in Christine Teuschler, Vorsitzende der Burgenländischen Konferenz der Erwachsenenbildung (BuKEB). Als Keynote Speaker für den Tag der Weiterbildung konnte Markus Pausch, Politikwissenschafter am Department für Angewandte Sozialwissenschaften der FH Salzburg und Obmann des Vereins für Demokratie und Dialog, gewonnen werden.

Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage nach dem Beitrag, den Politische Bildung zur langfristigen Stabilität in Europa leisten kann. Damit einhergehend wurde überlegt, wie ein Rückfall in Nationalismus, Protektionismus und Xenophobie durch Maßnahmen der Politischen Bildung verhindert werden könne und welche Rahmenbedingungen es braucht, um Politische Bildung innerhalb der Erwachsenenbildung abzusichern. Diese Fragen wurden auch im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit rund 50 Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Organisationen diskutiert.