60 Jahre Haydnorchester Eisenstadt
Haydnorchester ist musikalischer Botschafter des Burgenlandes und sorgt durch intensive Nachwuchsarbeit dafür, dass junge Musiker:innen musikalisches Erbe weitertragen
Mit einem fulminanten Festkonzert im Haydnsaal feierte das Haydnorchester Eisenstadt gestern, Samstag, sein 60-Jahr-Jubiläum. Das Orchester, das 1964 von Musikliebhabern aus Eisenstadt, Neusiedl am See und Mattersburg als „Kammerorchester Joseph Haydn Eisenstadt” gegründet wurde, hat sich der Pflege der Musik Joseph Haydns im Burgenland verschrieben und gibt unter der Obmannschaft von Friedrich Tinhof die Liebe zu seinen Kompositionen bis heute auch an den musikalischen Nachwuchs weiter.
Das Haydnorchester Eisenstadt ist in den vergangenen 60 Jahren zu einer bedeutenden Institution geworden, zu einem musikalischen Botschafter des Burgenlandes. Es hat nicht nur die reiche musikalische Tradition unserer Region geprägt, sondern es hat auch durch herausragende Leistungen und Konzertreisen das kulturelle Erbe weit über unsere Grenzen hinausgetragen. Dieses Orchester hat aber auch erkannt, wie wichtig Nachwuchsarbeit ist, und ist zugleich musikalische Familie und Förderer junger Musikerinnen und Musiker, die das musikalische Erbe weitertragen.
Wir sind die Erben eines unbeschreiblichen musikalischen und kulturellen Reichtums, den uns Joseph Haydn Zeit seines Wirkens in Eisenstadt hinterlassen hat. Darüber hinaus haben wir die Ehre und das Vergnügen, an einem der bedeutendsten Orginalschauplätze aus der Zeit des damaligen Weltstars dieses Jubiläum zu begehen.
Beim Jubiläumskonzert im ausverkauften Haydnsaal brachte das Haydnorchester drei Kompositionen zur Aufführung, die einen tiefen Einblick in die Geschichte und das Innenleben des Orchesters boten. Denn neben Joseph Haydns Symphonie Nr. 94 „Mit dem Paukenschlag“, die wohl zu den bekanntesten Werken der Wiener Klassik überhaupt zählt, und Antonin Dvoøáks Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“, spielte das Orchester gleich zu Beginn den „Huldigungsmarsch“, den der langjährige Dirigent des Haydnorchesters, Wolfgang Lentsch im Jahre 1998 für Melinda Esterházy komponierte und nun beim Jubiläumskonzert im Publikum verfolgte.
Das Haydnorchester – Tradition und Nachwuchsarbeit
Das Haydnorchester Eisenstadt wurde 1964 von Musikliebhabern aus Eisenstadt, Neusiedl am See und Mattersburg als „Kammerorchester Joseph Haydn Eisenstadt” gegründet. Die Initiative dazu ging vom damaligen Musikreferenten Prof. Karl Gradwohl und dem Musikpädagogen Prof. Eduard Ehrenreich aus. Zweck war die Pflege der Musik Joseph Haydns im Burgenland. In den ersten Jahren standen eher klein besetzte Werke auf dem Programm des Orchesters. Nicht zuletzt durch die Gründung des Joseph Haydn Konservatoriums – der heutigen Joseph Haydn Privathochschule – und den konsequenten Ausbau des burgenländischen Musikschulwesens konnte der Verein immer mehr Musiker:innen als Mitglieder gewinnen. Damit wurden auch vermehrt groß besetzte Werke der Klassik und Romantik ins Repertoire aufgenommen, und 2008 wurde das Orchester in „Haydnorchester Eisenstadt” umbenannt.
Der Großteil der Konzertaufführungen erklang unter dem Dirigat der künstlerischen Leiter Eduard Ehrenreich (1964 bis 1981) und Wolfgang Lentsch (1981 bis 2015). Zu Beginn der Konzertsaison 2015/16 übernahm Peter Schreiber die Leitung des Haydnorchesters.
Aktuell hat das Orchester– zufällig und dennoch passend zum Jubiläum – 60 ständige Mitglieder – Instrumentallehrer:innen, Musikstudent:innen und engagierte Musikliebhaber:innen und darf sich über einen hohen Anteil an jungen Musiker:innen freuen. Denn zusätzlich zur Pflege der Musik Joseph Haydns ist die Förderung junger Musiker:innen eine der vorrangigsten Aufgaben des Ensembles. Zahlreiche namhafte Musiker:innen machten ihre ersten Solo-Erfahrungen mit dem Haydnorchester Eisenstadt. Die Konzertreihe „Junge Solist:innen lassen aufhorchen“ ist eines der Aushängeschilder des Orchesters in diesem Bereich.
Die Organisation des Orchesters obliegt einem achtköpfigen Vorstand unter der Leitung von Obmann Friedrich Tinhof und Katrin Gstöttenbauer.