Verantwortungsvoller Umgang mit Medien will von klein auf gelernt sein
Abschluss des neuen Hochschullehrgangs „Medienbildung in der Elementarpädagogik“: Digitale Medien sollen insbesondere zur Sprachförderung von Kindern genutzt werden.
Digitale Medien prägen unseren Alltag und sie sind selbstverständlicher Bestandteil des Lebens der Kinder. Umso wichtiger ist es, sie möglichst früh an einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien heranzuführen. Elementare Bildungseinrichtungen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Um Elementarpädagog:innen entsprechendes Wissen an die Hand zu geben, wurde an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH) ein einsemestriger Hochschullehrgang installiert.
Mehr als 75 Pädagog:innen haben im Vorjahr das Angebot genutzt. Im Rahmen des Lehrgangsabschlusses übergab ich gemeinsam mit Lehrgangsleiterin Dagmar Kogler-Velich am Dienstag, 30. Jänner 2024, symbolisch für alle Absolvent:innen ein Materialpaket an das Kindergartenteam in Zurndorf.
„Gesunde Grundlage für behutsamen Umgang in diesem Betätigungsfeld“
Die Elementarpädagog:innen übernehmen in den Kindergärten ein wichtiges und breites Spektrum an Bildungsarbeit. Es wird schon in den Kindergärten der gesellschaftlichen Entwicklung mit all ihren Herausforderungen Rechnung getragen. Dazu gehören auch die Medien in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen. Eine frühe Vorbereitung auf einen sorgsamen Umgang damit bildet eine gesunde Grundlage für einen behutsamen Umgang in diesem Betätigungsfeld. Dazu braucht es zum einen eine entsprechende Ausbildung und zum anderen das notwendige Werkzeug. Ich bedanke mich bei den Pädagog:innen für ihre Bereitschaft zur Weiterbildung und Qualitätssteigerung sowie bei den Verantwortlichen in der Privaten Pädagogischen Hochschule für die Organisation dieser wertvollen Art der Fortbildung .
„Thema ist angekommen“
„Es freut mich, dass das Angebot so gut angenommen wird. Immerhin investieren die Pädagoginnen neben ihrer Bildungsarbeit sehr viel Zeit in diese Fortbildung. Es konnten Vorurteile gegenüber digitalen Medien abgebaut werden und eine medienkompetente, professionelle Haltung wurde entwickelt, mittlerweile sehe ich viele kreative Medienprojekte in der Praxis. Die Materialien werden pädagogisch eingesetzt und erweitern das Bildungsangebot. Das Thema ist angekommen: bei den Pädagog:innen und vor allem bei den Kindern“, sagte Lehrgangsleiterin Dagmar Kogler-Velich.
Verbote sind nicht zielführend
Laut einer Studie von Safer Internet nutzen 72 % der Kleinkinder von 0-6 Jahren bereits digitale Medien. Der Umgang mit Medien gehört heute zu den „Schlüsselkompetenzen“ von Kindern; Verbote sind deshalb nicht zielführend. Um Gefahren entgegenzuwirken, ist es vielmehr wichtig, bereits im Kindergarten medienpädagogische Aktivitäten anzubieten und die Kinder an einen verantwortungsvollen, selbstbestimmten Umgang heranzuführen.
Medienfitte Kinder brauchen medienkompetente Pädagog:innen
Medienerfahrungen sollen ergänzend zu sinnlichen und Bewegungserfahrungen als zusätzliche Ausdrucksform vermittelt werden – eine Maßnahme, die die Kinder „medienfit“ machen und nebenbei deren Sprachkompetenz fördern soll. Medien können den kindlichen Erfahrungsraum erweitern, indem sie als Werkzeuge eingesetzt werden, um den natürlichen Forscherdrang der Kinder durch Spielen, Entdecken und Ausprobieren zu unterstützen. Dafür braucht es medienkompetente Pädagog:innnen. Neben der Vermittlung von theoretischem und praktischem Wissen bildet die Unterstützung und Beratung von Eltern bei Medienfragen einen Schwerpunkt des Hochschullehrgangs.
„Medienkoffer“ für den praktischen Einsatz
Ein „Medienkoffer“ mit umfassendem Material- und Medienpaket soll die Pädagog:innen im Sinne eines ganzheitlichen Lernansatzes im der täglichen praktischen Arbeit unterstützen. Enthalten sind Fach- und hochwertige Kinderliteratur und vielfältige digitale Materialien.
Kinderwelten sind zunehmend Medienwelten
„Kinderwelten sind immer mehr Medienwelten. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema muss schon sehr früh beginnen – ein wichtiger Schritt dafür ist die Professionalisierung der Pädagoginnen, um Kinder auf diesem Weg medienpädagogisch begleiten zu können. In elementaren Bildungsinstitutionen gelingt die Auseinandersetzung mit Medien ganz nebenbei – analoge und digitale Medien werden in den Bildungsalltag integriert und leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer Medienkompetenz“, erklärte Manuela Urschik-Eselböck, Leitung Elementarpädagogik an der PPH Burgenland.