Konkrete Maßnahmen für den Unterricht während des Lockdowns

Ein ausgedehntes Angebot an Unterrichts- und Lernmöglichkeiten sorgt in der Höchstphase der Pandemie für Stabilität im burgenländischen Bildungswesen. Die Anpassung der Maßnahmen an die persönlichen Bedürfnisse der Familien steht klar im Vordergrund.

unmittelbar nach der Ankündigung des Lockdowns und Bekanntwerden der Maßnahmen für den Bildungsbereich habe ich eine Arbeitsgruppe mit den Verantwortlichen einberufen. Mit Vertretern der Bildungsdirektion und der zuständigen Abteilung sowie der Kindergarteninspektorin wurden Lösungen erarbeitet, um den Unterricht und die Betreuung bestmöglich auch während des harten Lockdowns zu garantieren.

Die Ausgangslage ist uns allen bestens bekannt und diese ist ernst zu nehmen, denn die Inzidenzzahlen haben einen Höchststand erreicht. Gesundheit steht an oberster Stelle, aber Bildung darf nicht stillstehen. Daher ist es mir ein großes Anliegen, dass wir im Bildungsbereich den Kindern und Familien in ihrer jeweiligen Situation die bestmögliche Lösung anbieten.

Da neben der Impfung eine Reduzierung der persönlichen Kontakte die höchste Wirkung im Kampf gegen die Pandemie erwirkt, appelliert die Bundesregierung, soweit als möglich, die Kinder nicht in die Schule zu schicken. Die Voraussetzungen der Familien und Erziehende sind jedoch sehr unterschiedlich und deren Sorgen reichen von der Gefahr der Ansteckung bis dahin, dass Kinder zu Hause zu viel versäumen könnten. Wir gehen auch in dieser Phase den burgenländischen Weg und bieten dazu mehrere unterschiedliche Lösungen.

Für Jene, die keine Betreuung der Kinder zu Hause sicherstellen können oder andere Gründe für den Schulbesuch sprechen, bleibt der Unterricht in den Bildungseinrichtungen in der Form des Präsenzunterrichtes aufrecht. Es dürfen aber jenen Kindern, die zu Hause bleiben, keine Nachteile entstehen. Aus diesem Grund ergeht die dringliche Empfehlung, den Schwerpunkt auf das Vertiefen bereits erworbener Lerninhalte zu legen. Ziel ist, dass alle Kinder nach dem Lockdown den gleichen Wissenstand haben. Konkret sollen Schülerinnen und Schüler, ob in der Schule oder zu Hause, die gleichen Unterrichtsinhalte erfahren und in gleichem Tempo den gleichen Lernstoff behandeln. Dafür sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

  • In den Volks- und Mittelschulen soll neben dem herkömmlichen Präsenzunterricht bestmögliche Unterstützung für Kinder und Eltern zu Hause angeboten werden. Dazu eignet sich, je nach Ausstattung und Möglichkeit, ein Hybridunterricht via Stream oder Videokonferenz.
  • Kinder erhalten Lernpakete, die an die aktuellen Lehrinhalte der betreffenden Klassen angepasst sind
  • Eltern haben drei Mal pro Woche bei Bedarf die Möglichkeit eines Supports, sich mit der Lehrerin oder dem Lehrer persönlich auszutauschen, entweder über Videotelefonie, per Chat oder Telefon
  • Zusätzlich „Virtuelle Burgenlandklassen“ – in diesem Zusatzangebot für SchülerInnen von der ersten bis zur achten Schulstufe, egal ob sie am Unterricht teilnehmen oder nicht, werden von Pädagoginnen und Studierenden der Pädagogischen Hochschule die Lerninhalte der jeweiligen Schulstufe in Deutsch, Mathe und Englisch (nur für Mittelschule) in abrufbaren Videos vermittelt. Unter den burgenländischen Lernplattformen Skooly und LMS können darüber hinaus umfassende Lernmaterialien abgerufen werden

Die Bildungsdirektion wurde mit der Umsetzung der Maßnahmen beauftragt. Aufgrund der extrem kurzen Vorlaufzeit, darf zu Wochenbeginn noch nicht mit einem Vollbetrieb auf allen Linien gerechnet werden. Aber wir können auf geleistete Vorarbeiten und gute Erfahrungen aus diversen Projekten zurückgreifen, die uns enorm weiterbringen. Weiters erfolgt eine laufende Aktualiserung und Anpassung. Es wird empfohlen, während der Phase des Lockdowns bis sieben Tage nach dessen Ende im Pflichtschulbereich im Burgenland keine schriftlichen und mündlichen Leistungsfeststellungen durchzuführen.

In den Kindergärten wird während des Lockdowns die Betreuung garantiert. Aus epidemiologischer Sicht wäre eine Ausdünnung der Gruppengröße der Kinder in den Einrichtungen zielführend. Es wird weiterhin drei Mal pro Woche getestet, einmal davon mit PCR-Test.